In der letzten Unterrichtswoche setzten die Lateinkurse l 11 und die Lateingruppe der Klasse 1c den lateinischen Leitspruch per aspera ad astra („durch Mühsal / auf rauen Wegen gelangt man zu den Sternen“) in die Tat um.
„Mühsal“ (aspera) hatten wir ja in den letzten Monaten weiß Gott genug, Corona (wer in aller Welt hat sich diesen Namen ausgedacht: lat. corona = Krone!?) beeinträchtigte monatelang unseren Schulalltag: wer erinnert sich nicht mit Schrecken an die Schlagworte „Wellenbrecher-Lockdown“, „Distanzunterricht“, „Wechselunterricht“ u. Ä. mehr?
Trotzdem haben wir hart und erfolgreich gearbeitet, jetzt wollten wir auch die „Sterne“ sehen (astra), nein, nicht Astra-Zeneca (wieder ein begrifflicher Barbarismus: was hat der Stoiker Seneca mit dem englischen Impfstoff zu tun?), sondern die wirklichen Sterne, die Glanzlichter griechischer und römischer Kultur.
Unser Kursleiter Herr Dr. Obermayer nutzte die Gunst der niedrigen Inzidenzzahlen, die die Münchner Museen seit einigen Wochen begrenzt wieder zugänglich machten (da fällt uns das Cicero Zitat „Quo usque tandem“ ein, „Wie lange noch?“) und buchte – meist in den Nachtstunden – die limitierten und damit begehrten Tickets für Glyptothek, Alte Pinakothek und Abgusssammlung.
Wir lernten, dass drei der vier Orte, die wir besuchten, im Auftrag des Königs Ludwig I. erbaut wurden: der Königsplatz mit Propyläen, Glyptothek und Antikensammlung, Alte und Neue Pinakothek und last, but not least, die ‚location’ (lat. locus = „der Ort“) für die Abschlussfeier unseres K II-Kurses, Bavaria und Ruhmeshalle: ein Hoch auf diesen kunstsinnigen Wittelsbacher!