Grüß Gott aus Giasing!
Auch in diesem Jahr fand für den Vorkurs b im Fach Geschichte ein historischer Stadtrundgang durch Giesing statt. Startpunkt war dieses Mal die Nockherstraße 37 in Nähe des Kolumbusplatzes in Untergiesing. Dieses Haus, das sich an den Giesinger Berg lehnt, ist ein gutes Beispiel für die Herbergen, die vom Land kommende und nach Arbeit suchende Menschen bauten, als sie im Zeitalter der Industrialisierung nach München strömten. Auch wenn dieses Häuschen heute so beschaulich aussieht, so handelte es sich in der damaligen Zeit um einen völlig überfüllten und ungemütlichen Schwarzbau. Es waren v.a. die hygienischen Probleme, der Platzmangel und die Lärmbelästigung durch die vielen Bewohner*innen des Hauses, die das Zusammenleben im 19. und frühen 20. Jahrhundert hier so ungemütlich machten. Inzwischen steht das Gebäude natürlich unter Denkmalschutz – wie auch viele andere der Herbergen, die sich hier in Giesing noch erhalten haben.
Weiter ging es im Stadtrundgang entlang des Mühlbachs über das ehemalige Fabrikgeländer der Lederfabrik Mayer und von dort aus den Giesinger Berg hoch. Im Tunnel des Giesinger Bergs finden sich mehrere Graffiti einer Giesinger Legende, dem Steyrer Hans. Als „bayerischer Herkules“ tourte er durch ganz Europa und demonstrierte seine unglaubliche Körperkraft. Ein weiterer Grund für seinen Status als Legende: Er gilt als Erfinder des Wieseneinzugs der Gastwirte beim Oktoberfest.
Von der Spitze des Giesinger Bergs ging es weiter zu einem der größten Bauskandale des Münchner Geschichte: dem Uhrmacherhäusel in der Oberen Grasstraße in Obergiesing. Der illegale Abriss dieses denkmalgeschützten Gebäudes sorgt seit Jahren für Diskussionen über den Umgang mit dem historischen Baubestand und über den Denkmalschutz in München.
Mehr zur Geschichte der Nockherstraße 37, zum Steyrer Hans oder der Rolle der Giesinger Biermarke Salvatorbier erfahren Sie in Videos auf unseren sozialen Medienkanälen, z.B. auf Instagram (@staedt.muenchenkolleg). Folgen Sie uns und hinterlassen Sie ein Like oder einen Kommentar!
N. Wanninger