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Jahresbericht Theaterabo Spielsaison 2022/23

Dieses Schuljahr war endlich wieder ein ganz normales Schuljahr – auch für die Spielsaison 2022/23, in der wir wieder monatlich einen Abend ins Theater gehen konnten, ohne Einschränkungen. 15 Schüler nahmen im Schuljahr 2022/2023 die Möglichkeit wahr, über das Theaterabo der Stadt München zahlreiche Stücke, vom Schauspiel über Kabarett bis hin zu einem Musical im Deutschen Theater, stark verbilligt zu besuchen. Jeden Monat haben die Teilnehmer*innen einen Abend „geopfert“, um an unterschiedlichen Spielorten in München Kultur zu erleben.

Stücke des Theaterabo im Winter 2022 / 2023

Den lockeren Auftakt der Spielsaison 2022/23 machte im November 2022 die Revueoperette „Drei Männer im Schnee“ von Thomas Pigor, nach dem Roman von Erich Kästner im wunderschönen Staatstheater am Gärtnerplatz.

Gesprächsrunde mit den Schauspielern, dem Regisseur (ganz rechts) und Herrn Anton Biebl, Kulturreferent der Stadt München (zweiter von rechts)

Im Dezember 2022 wurde es dann thematisch deutlich ernster, denn wir durften im EINSTEIN das Schauspiel „Jägerstätter“ von Felix Mitterer besuchen, das von einer wahren Begebenheit erzählt: Der Österreicher Franz Jägerstätter verweigerte im 2. Weltkrieg den Kriegsdienst und wurde wegen „Wehrkraftzersetzung“ zum Tode verurteilt und hingerichtet. Im Anschluss an das Stück hatten wir die Möglichkeit, mit den Schauspielern, dem Regisseur und dem Kulturreferenten der Stadt München, Anton Biebl, zu sprechen. Dabei ging es darum, wie sich die Schauspieler mit ihren Rollen identifizieren konnten, was sie an den dargestellten Figuren bewundern und welches Verhalten sie nachvollziehen können oder auch verabscheuen. Aber auch die Kulturförderung in München – z.B. konkret die Unterstützung des EINSTEIN – wurde thematisiert, die Problematik, dass zu wenig Geld für kleine Kulturzentren und Theater zur Verfügung steht, wurde an Herrn Biebl herangetragen.

Im Januar 2023 stand „hildensaga.ein königinnendrama“ von Ferdinand Schmalz im Volkstheater auf dem Programm. Damit wurde ein Ausflug ins Mittelalter unternommen, zum Nibelungenlied. Allerdings lag der Fokus in Schmalz‘ Inszenierung – wie der Titel bereits vermuten lässt – auf den Leistungen der Frauen, die Männer, die im Original im Vordergrund stehen, wurden quasi zu Statisten degradiert, getrieben von Brünhild und Kriemhild. Besonders beeindruckend war dabei das ideenreiche Bühnenbild.

Stücke des Theaterabo im Frühjahr 2023

Mit „Agnes Bernauer“ von Franz Xaver Kroetz folgte ein eher „klassisches“ Stück. Wir hatten hier das besondere Erlebnis, nicht nur einfach ein Stück von großer Bedeutung für Bayern zu sehen, sondern auch das Cuvilliés-Theater bewundern zu dürfen, dessen „heute wieder erlebbare[r], weiß-rot-goldene[r] Theaterraum aus der Mitte des 18. Jahrhunderts mit seinem überbordenden figürlichen und ornamentalen Dekor im ‚style rocaille‘ […] nicht nur ein Hauptwerk des kurbayerischen Rokoko, sondern auch ein einzigartiges Gesamtkunstwerk von europäischem Rang dar[stellt].“
Nach der eher „schweren“ Theaterkost stand im März erneut die Unterhaltung und das Lachen im Vordergrund. Das Ensemble der Drehleier brachte mit der „FreestyleShow – nur wir, nur hier!“ das Publikum zum Schmunzeln und v.a. auch zum Mitmachen. Zwei Teilnehmerinnen unserer Gruppe hatten sogar die Ehre – oder das Pech ;-) – auf die Bühne geholt zu werden, um aktiv an der Show mitzuwirken.
Wie bereits in der „hildensaga“ standen im April in den Münchner Kammerspielen erneut die Frauen im Fokus. In dem Stück „Bayerische Suffragetten: Stückeentwicklung zur Geschichte der Münchner Frauenbewegung“ begegneten wir zahlreichen bekannten deutschen Frauenrechtlerinnen, einige namentlich bekannt, andere eher unbekannt.
Im Mai wurde es dann romantisch-traurig mit dem Musical „Ghost“ von Glen Ballard und Dave Stewart im Deutschen Theater. Das Musical entspricht inhaltlich dem bekannten Film „Ghost – Nachricht von Sam“ mit Patrick Swayze und Demi Moore. Das Stück hat es geschafft, der ganzen Gruppe zu verdeutlichen, wie wertvoll das Leben ist und v.a. wie schnell es von einem Moment auf den anderen, völlig unerwartet, vorbei sein kann. Das vielleicht etwas bedrückende Gefühl nach der beeindruckenden Gesangsvorstellung haben wir im Anschluss an die Aufführung jedoch direkt bei spanischen Rhythmen gemeinsam weggetanzt.

Stücke des Theaterabo im Sommer 2023

Den Abschluss der diesjährigen Theater-Saison bildete ein Klassiker: „Loriots dramatische Werke“, in dem kleinen und eher unbekannten Hofspielhaus in der Falkenturmstraße. Da das Wetter sommerlich warm und trocken war, fand die Aufführung open-air im Innenhof des Theaters statt. Trotz der Enge kam die Vorstellung gut an. Das Stück beeinhaltete sehr bekannte Klassiker Loriots („Die Nudel“, „Zwei Männer in der Badewanne“ etc.) genauso wie eher unbekannte Sketche. Die drei Schauspieler, die wechselnde Rollen einnahmen, schafften es, das Publikum zu begeistern, v.a. als sie selber von ihrer Begeisterung für Loriots Witze mitgerissen wurden und lachen mussten.

Resumée der Spielsaison 2022/23

Besonders freue ich mich, dass in der Spielsaison 2022/23 wieder einmal so viele Schüler*innen am Theater-Abo teilgenommen haben. Vor allem freut mich auch, dass die Anwesenheit aller sehr regelmäßig war. So hatten wir manchmal nach den Vorstellungen sogar ein Problem, in einer kleinen Bar oder einem Restaurant noch einen Platz für alle zu ergattern, um über die Stücke und Inszenierungen zu diskutieren und den Abend gemeinsam gemütlich ausklingen zu lassen.

Ich möchte mich bei allen Theatergängern für die netten Abende und interessanten Gespräche im Anschluss an die Vorstellungen bedanken – es hat mir viel Spaß gemacht! Ich hoffe sehr, im nächsten Schuljahr viele von den diesjährigen Teilnehmer*innenn wieder mit an Bord zu haben. Außerdem freue ich mich über jede/n neue/n Schüler*in, der/die unsere Gruppe weiter anwachsen lässt und den „Verlust“ der Abiturient*innen ausgleicht, die leider nächstes Jahr nicht mehr dabei sein können!

Sandra Seidel

Im EINSTEIM bei „Jägerstädter“