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Eindrücke des mittelalterlichen Stadtrundgangs

Am 3. Februar 2022 begab sich der Vorkurs a des Städtischen Münchenkollegs im Rahmen eines mittelalterlichen Stadtrundgangs auf Spurensuche. Ausgehend vom Marienplatz suchten die KollegiatInnen in der Münchner Altstadt nach Überresten des Mittelalters.

 

Alles Mittelalter oder was?

Auch wenn München weder zu den ältesten noch prominentesten bayerischen Städten des Mittelalters gehört, so finden sich doch dort noch zahlreiche mittelalterliche Bauten. Sie haben Jahrhunderte überdauert und sogar die Bombardierung des Zweiten Weltkriegs sowie die Bauwut der frühen Bundesrepublik überlebt.

Auf dem Münchner Marienplatz sieht zwar vieles für den Laien nach Mittelalter aus, aber die KollegiatInnen lernten schnell, mittelalterliche Bauten von denen zu unterscheiden, die nur vom Mittelalter inspiriert sind, aber aus dem 19. Jahrhundert stammen. Das Neue Rathaus, heute Sitz des Stadtrats und des Oberbürgermeisters, ist ein gutes Beispiel dafür. Dieses Gebäude hat so ziemlich alles an Dekor, was einem zum Thema Mittelalter einfällt: edle Ritter, tanzende Handwerker, ja, sogar ein Lindwurm findet sich an der Fassade. Doch der Schein trügt! Wie so vieles auf dem Marienplatz stammt auch das Rathaus aus der Neuzeit, in diesem Fall begann man mit der Grundsteinlegung erst 1867.

Während des mittelalterlichen Stadtrundgangs schulten die SchülerInnen des Münchenkollegs also ihr Auge, wie mittelalterliche Architektur tatsächlich aussieht – und nicht wie sich die Architekten des 19. Jahrhunderts sich das Mittelalter vorstellten. Schnell wurde klar: Mittelalterliche Architektur wirkt auf unsere Auge oft einfach, um nicht zu sagen klobig. Auch die Anzahl der mittelalterlichen Gebäude in München ist überschaubar. Doch es gibt auch einige Schätze, z.B. den Alten Hof, die Kaiserburg Ludwig des Bayern. Auch das Zerwirkgewölbe findet sich darunter. Hier ließen bayerische Fürsten frisch erlegtes Wild zerteilen. Heute ist es das zweitälteste Gebäude Münchens.

 

Die alte Münchner Stadtmauer ist großteils nicht mehr überirdisch zu sehen. Nahe dem Isortor finden sich aber noch die mittelalterlichen Spuren.

Bei einem mittelalterlichen Stadtrundgang entdeckten die SchülerInnen des Vorkurses a Spuren der Münchner Stadtmauer.

Suche nach der Stadtmauer

Ein Kennzeichen einer mittelalterlichen Stadt ist selbstverständlich die Stadtmauer. Da München immer weiter wuchs, trug man sie in großen Teilen wieder ab. Die KollegiatInnen stöberten aber zumindest Reste von der ersten Stadtmauer wieder auf. Besonders erleichtert wurde die Suche, da einige der mittelalterlichen Stadttore ja noch stehen. Wenige Meter vom Isartor findet sich so noch eine niedrige Mauer. Sie lässt erahnen, wie stark die Stadtmauern das Stadtbild geprägt haben müssen.

Stadtmauern dienten im Mittelalter verschieden Zwecken. Natürlich waren sie ein wichtiges Mittel der Verteidigung. Im mittelalterlichen Alltag jedoch dienten sie vor allem als Mittel, die Reisende nach München zu kontrollieren. Händler mussten so z.B. an den Stadttoren Zoll auf ihre Wahren zahlen. Arme wurden gar nicht erst in die Stadt gelassen. Die Städte waren auch so schon mit der Versorgung ihrer mittellosen Einwohner vollständig überfordert.

In den Gassen nahe der Stadtmauer konnten die KollegiatInnen noch nachspüren, wie unangenehm das Leben in den mittelalterlichen Gassen gewesen sein muss. Von oben und der Seite drang kaum Licht in die Gassen und eine Beleuchtung gab es im Normalfall natürlich nicht. Hinzu kam natürlich noch der Qualm aus den Öfen – ganz zum Schweigen von dem Gestank.

Während des mittelalterlichen Stadtrundgangs konnten die KollegiatInnen des Städtischen Münchenkollegs so mit vielen Sinnen der mittelalterlichen Geschichte Münchens nachspüren. Bezeichnend für die Erfahrungen und Eindrücke der Kollegiatin ist wahrscheinlich folgende Bemerkung einer Schülerin des Vorkurses: „Ich war hier schon ganz oft in der Innenstadt, aber das alles war mir noch gar nicht bewusst. Ich habe das bis heute noch gar nicht so wahrgenommen.“ Allein deshalb hat sich der Stadtrundgang bereits gelohnt.

 

Mehr zum Thema Stadt im Mittelalter

Interessante Informationen zu den mittelalterlichen Städten in Bayern finden Sie in der digitalen Ausstellung der Bayerischen Landesausstellung 2020. Das Haus der bayerischen Geschichte hat hier ausgezeichnete Videos und Hörbeiträge hochgeladen. Außerdem gibt es natürlich eine Vielzahl historischer Objekte aus und über mittelalterliche Städte Bayerns zu bestaunen.

N. Wanninger

Das Isartor (links) ist eines der noch erhaltenen mittelalterlichen Stadttore.

Die SchülerInnen des Vorkurses a stehen hier auf den Überresten einer der mittelalterlichen Stadtmauern und vor dem Isartor, einem der ehemaligen Stadttore.