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Zum Jubiläum: der Olympiapark neu entdeckt

Im Olympiapark München posieren die Teilnehmer*innen des W-Seminars Internationale Sportgeschichte unter dem weltberühmten Zeltdach

Die Teilnehmer*innen des W-Seminars Internationale Sportgeschichte unter dem weltberühmten Zeltdach im Olympiapark

Dieses Jahr begeht die Stadt München ein besonderes Jubiläum: 50 Jahre Olympische Spiel in München. Anlässlich des Jubiläums besuchte das W-Seminar „Internationale Sportgeschichte“ von Frau Wanninger den Münchner Olympiapark.

 

Das Gelände des Olympiaparks im Wandel der Zeit

Heute ist der Olympiapark eine wichtige grüne Oase im Herzen Münchens. Hier wird weiterhin viel Sport betrieben – sei es von Athlet*innen oder Amateur*innen. Bevor der Olympiapark aber zu der Münchner Sportstätte wurde, durchlief das Gelände eine wechselvolle Geschichte: Zunächst war er Exerziergelände für die bayerische Armee, dann Landeplatz für Flugzeuge und anschließend der Ablageort für den Münchner Bauschutt nach den Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs. Erst als die Stadt München einen Austragungsort für die Olympischen Spiele 1972 suchte, wurde das Gelände zu einer Sport- und Freizeitstätte umgestaltet.

 

Revolutionäres Architekturdesign

Während ihrer Exkursion lernten die Teilnehmer*innen des W-Seminars die Designprinzipien des Parks kennen. Neben der landschaftlichen Gestaltung fällt v.a. das Zeltdach ins Auge. Nachdem die Kollegiat*innen mit Frau Wanninger die Grundlagen der weltberühmten Konstruktion von Otto Frei in zwei kleinen Experimenten getestet hatte, war es Zeit für den Perspektivenwechsel: Mit Kletterausrüstung und zwei Mitarbeiter*innen des Olympiaparks stieg das Seminar auf das Dach des Olympiastadions. Bei strahlendem Sonnenschein und Alpenpanorama war die Architektur des Zeltdachs genauso eindrucksvoll wie vor fünfzig Jahren. Die Erläuterungen der Olympiaparkmitarbeiter*innen zum Bau des Olympiastadions machten die Dimensionen des Bauwerks nur umso deutlicher.

 

Piktogramme im Olympiapark

Ein Beispiel von Otl Aichers Piktogrammen am Olympiastadion

Zukunftsorientiertes Grafikdesign

Zu dem wegweisenden Design der Münchner Spiele von 1972 gehört aber auch das Grafikdesign von Otl Aicher. Seine Piktogramme der verschiedenen Sportarten finden heute noch weltweite Verbreitung.

Aber Otl Aicher designte alles von den Postern über die Uniformen für die Hostessen bis zur Eintrittskarte rund um die Spiele. Das Grafikdesign sollte dabei jugendlich, zukunftsorientiert und demokratisch wirken. 1972 standen die Spiele in München nämlich unter dem Motto „die heiteren Spiele“. Damit bildeten sie einen kompletten Kontrast zu Hitlers Spielen in Berlin im Jahr 1936. Schon die Farben des Grafikdesigns für die Spiele von ’72 verraten dies. Denn ganz bewusst hatte Aicher die deutschen Nationalfarben sowie die Farbe braun als Symbolfarbe der Nationalsozialisten aus dem Farbprogramm gestrichen. Somit fanden 1972 v.a. grün, blau, grün oder lila Verwendung.

(Bild rechts: Henning Schlotmann in Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0, abgerufen am 15.5.22, nicht verändert)

 

Von den freundlichen Spielen zur Katastrophe

Nach der Besteigung des Zeltdachs machte sich das W-Seminar auf in Richtung Olympiadorf, wo während der Spiele die Athlet*innen gewohnt hatten. In diesem Teil des Parks finden sich drei Mahnmale für die Opfer des Anschlags auf die israelische Mannschaft. Denn am 5. September brachen acht palästinensische Terroristen in das Olympiadorf ein. Bereits hier erschossen sie die israelische Athleten Mosche Weinberger und Jossef Romano. Außerdem brachten sie acht weitere israelische Athleten in ihre Gewalt.

Nach mehreren gescheiterten Verhandlungs- und Befreiungsversuchen endet die Geiselnahme in einer Katastrophe. Denn beim Versuch die Geiseln vor ihrem Abflug vom Flughafen Fürstenfeldbruck zu befreien, bricht ein Feuergefecht aus. Am Ende sind alle Geiseln und ein Polizist tot sowie mehrere Einsatzkräfte schwer verwundet. Lediglich zwei der acht Geiselnehmer können lebend verhaftet werden. Doch damit nicht genug: Nur wenige Wochen später werden die überlebenden Geiselnehmer freigepresst und können nach Libyen entkommen.

Heute ist das Olympiadorf beides: Ort des Gedenkens für die Opfer des Anschlags und Ort einer innovativen Stadtarchitektur. Anhand der Besichtigung der Mahnmale und des restlichen Dorfes lernten die Kollegiat*innen somit bekannte Beispiele der Erinnerungs- und nachhaltigen Wohnkultur kennen.

 

50 Jahre Olympische Spiele in München: Machen Sie mit!

Im Rahmen des fünfzigjährigen Jubiläums der Olympischen Spiele in München findet in München ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm statt. Wenn Sie auch mehr über Olympia ’72 wissen wollen, finden Sie hier ein paar Tipps des W-Seminars:

Musik von RomanBelov auf Pixabay

N. Wanninger